Vor kurzem hat Raphael in einem Kommentar zu meinem Artikel über Heiss-, Knochen- oder auch Glutinleim gefragt, wie ich meine Bastpinsel herstelle. Das hat mich auf die Idee gebracht, hier einen kurzen Bilderbericht über die Herstellung von Ebendiesen zu posten.
Ausgangspunkt ist der Park in dessen Nähe ich wohne. Dort haben die Winterstürme diverse Bäume gestürzt und von dort habe ich zwei Rindenstücke von einem Lindenstamm mitgenommen.




Man sieht es jetzt noch nicht, aber dies werden die haarigen Spitzen der Pinsel. Das Prozedere ist nun so, daß ich diese so vorbereiteten Rohlinge mit meinem Dengelhammer auf dem Amboß vorsichtig hämmere. Natürlich geht das mit jedem Hammer und einer soligen Auflage. Ich hämmere die Pinsel im noch nassen Zustand. Und danach lege ich sie zum trocknen auf die Seite.



An den letzten beiden Bildern erkenne ich sehr schön den Aufbau des Bastes. Er besteht aus vielen parallelen Bastfasern die mit einer Füllmasse verbunden sind. Durch das hämmern löst sich die verbindende Masse. Schön zu sehen an den Flocken die vorne herauskommen. Übrig bleiben die Fasern. Es ist ein wenig Geduld erforderlich! Nur leicht hämmern und kontinuierlich. Nach dem Trocknen bröselt der Rest zwischen den Fasern heraus und ein neuer Leimpinsel ist entstanden.
