Da ich gerade immer wieder Gespräche führe, die dieses Thema berühren, befasse ich mich in diesem Blogpost mit dem Finden.
Die Übungen der Achtsamkeit bringen mich dazu, dass ich Zuordnungen, die ich früher relativ automatisch getroffen habe, nun genauer betrachte und abwäge und häufig komme ich zu ganz erstaunlichen Ergebnissen.
Ich finde für mich stimmigere Zuordnungen. Eine Entscheidung abzuwägen und nicht unüberlegt Entscheidungen zu treffen, hat nun viel mehr Raum, ohne das ich deshalb gestresst bin. Keineswegs empfinde ich dies als problematische Entscheidungslosigkeit, sondern ich treffe mit Bedacht und oft sehr genau auf die Situation passende Entscheidungen. Und es macht mir nichts aus, wenn ich noch unentschlossen bin. Dann benötigt etwas in mir, was mir noch nicht klar ist, noch Raum und Zeit.
Darum berührt mich dieser Text von Pablo Picasso sehr:
„Ich suche nicht – ich finde.
Suchen – das ist das Ausgehen von alten Beständen und ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuen.
Finden – das ist das völlig Neue!
Das Neue auch in der Bewegung.
Alle Wege sind offen, und was gefunden wird, ist unbekannt.
Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!
Die Ungewissheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen, die sich im Ungeborgenen geborgen wissen, die in die Ungewissheit, in die Führerlosigkeit geführt werden, die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen, die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht – menschlich beschränkt und eingeengt – das Ziel bestimmen.
Dieses Offensein für jede neue Erkenntnis im Außen und Innen: Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen, der in aller Angst des Loslassens doch die Gnade des Gehaltenseins im Offenwerden neuer Möglichkeiten erfährt.“
Pablo Picasso
Ab und an spüre ich die Passung und die Stimmigkeit. Genauso bemerke ich, wenn ich mir selbst ganz wenig Raum gebe. Dies versuche ich als Hinweis zu nehmen, wieder in die Stille zu gehen und zu üben.