Säge schränken und feintuning

Mein letzter Beitrag behandelt die Wiederbelebung einer alten englischen Rückensäge mittels einem neuem Sägeblatt.

Da ich die Zahnung komplett neu aufgebaut habe, weil das Ersatzblatt mit Laser gehärtete Zähne hatte, beschreibe ich in diesem Beitrag wie eine initiale Schränkung erfolgt.

Zähne einer Rückensäge sind dunkler, weil mit Laser gehärtet

Die mit Laser gehärteten Zähne erkennt man übrigens an der dunkleren Farbe des Materials. Diesen Bereich habe ich mit der Schleifmaschine entfernt und dann die Zahnung mit der Dreikantfeile wieder neu hergestellt. Eine Anleitung zu diesem Thema gibt es bei Woodworking.de. Das Schärfen von Sägen
Schärfen und Herrichten „westlicher“ Handsägen mit einfachen Dreieckszähnen.
Auf einer Übersichtsseite werden auch andere Schärfthemen behandelt.

Nun zum Eigentlichen, dem Schränken der Zahnung. Hierzu benötige ich eine Sägefeilkluppe (Einspannvorrichtung) die bei mir im Schraubstock eingespannt ist, eine Schränkzange und weil ich altersweitsichtig bin, eine beleuchtete Werkstattlupe.

meine selbstgemachte Sägefeilkluppe im Schraubstock. Der Anpressdruck kommt sowohl vom Schraubstock als auch von Zwingen die ich zusätzlich anbringe. Von oben stelle ich mir dann die Lupe ein und dann arbeite ich mich jeden zweiten Zahn voran.
Ansicht beim Blick durch die Lupe. Die Schränkzange kann unterschiedlich stark biegen. Die Ziffern bezeichnen den Grad der „Verstellung“ des Zahns.

Nach diesem ersten Durchgang wird die Säge gedreht, so daß ich nun jeden weiteren zweiten Zahn in die andere Richtung schränken kann. Im Prinzip ist die Säge dann fertig.

Beim ersten Versuch zu sägen, aber zeigte sich, dass dem nicht so ist. Schon beim Sägen, spürte ich an bestimmten Stellen ein Ruckeln und Reissen, die Säge lief nicht wie erwartet ruhig uns flüssig durchs Holz.

Erste Sägeschnitte mit dem neuem Blatt. Man sieht deutlich die unregelmäßigen Schnittkanten.

Der unregelmäßige Schnitt kommt daher, dass einzelne Zahne etwas weiter herausstehen, also mehr geschränkt sind als Andere. Oder anders gesagt, sind nicht alle Zahnaußenkanten in genau einer Linie und schneiden exakt in einer Flucht. Was kann ich da tun?

Eigentlich ganz einfach! Ich habe einen Schleifstein genommen mit feiner Körnung. Das Sägeblatt flach auf die plane Arbeitsplatte und dann einige Züge mit dem Schleifstein flach über die Zähne geschliffen, so dass nur überstehende Zähne geschliffen werden.

Ergebnis nach einem Durchgang mit dem Schleifstein überzeugt.

Die Säge lief während des Sägevorgangs wesentlich ruhiger und die Schnittkanten sind jetzt sauberer.

Der eigentliche Einsatzzweck dieser Säge sind ja vor allem Einschnitte quer zur Holzmaserung. Wie schaut es da aus:

Auch quer zu Maserung sägt diese Säge nun perfekt.

Der erste Einsatz zeigt ein für mich völlig befriedigendes Schneidverhalten. Eine Leiste aus Nußbaumholz halbiert. Kein Problem auch im harten Holz.

Von beiden Seiten schräg eingetaucht und exakt aufeinandertreffen. So macht Sägen Spaß.

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