Der Urlaub ist vorbei – die Stadt hat mich wieder

Gestern bin ich von meinem zweiwöchentlichen Urlaub heimgekehrt. Mit viel Wehmut wieder in die Stadt eingefahren und schon in der ersten Nacht gestaunt über den vielen aktustischen Eindrücke. Da muß ich mich erst wieder daran gewöhnen. So wie am Anfang des Urlaubs die Stille mich umgeben hat und ich mich eben daran gewöhnen musste.

Auch im Urlaub muß ich mich selbstverständlich darum kümmern, dass die Nierenersatztherapie läuft und natürlich auch meine Stomaversorgung so gut wie möglich ist. Das gehört zu meinem täglichen Aufgaben, egal ob zuhause oder unterwegs.

Inzwischen bin ich sehr gelassen, wenn mich Menschen z.B. beim Baden fragen was ich da habe, wenn sie meinen Shunt am rechten Unterarm sehen. Und auch die Tatsache dass ich am Bauch einen Beutel hängen habe, möchte ich unbedingt in der Öffentlichkeit zeigen, bzw. auf keinen Fall verbergen. Bei diesen Gelegenheiten habe ich die Möglichkeit zielgerichtet meine Themen einzubringen. Das Gespräch verläuft immer im selben Muster. Erst wird Bedauern geäußert, dann kommen meist Fragen. Besonders häufig natürlich die Frage nach einer Transplantation.

Nicht jeder Patient ist für eine Transplantation geeignet

Und dann berichte ich, wie es ist, mit einem Transplantat im Körper zu leben. Und vor allem dem Risiko, nach der OP nicht von systemischen Kortisongaben wegzukommen, weil die Werte nicht so sind wie sie sein sollen. Und wie es ist am Morgen einen „Medikament-Cocktail“ einzunehmen. Eben von den möglichen Komplikationen, die sich ergeben können.

Und ich berichte davon, wie gut meine Lebensqualität ist und das mein Lebensgefühl von Sicherheit und Wohlbefinden nach langen Abwesenheitszeiten wiedergekommen ist.

Auch wenn mich die Menschen bedauern und Ihr Mitgefühl aussprechen, erkläre ich meist, dass ich so froh bin noch zu leben. Und das ich jeden Tag sehr dankbar bin, glücklich bin arbeiten zu können und zu dürfen (das ist ja auch nicht selbstverständlich) und weiterhin Teil meiner Familie sein zu dürfen.

Selbstportait in der Sonne am Seeufer

Wege zur Heilung – Schritte der Bewältigung

Für mich ist sehr wichtig, dass ich über meine Erkrankung rede und schreibe. Es gibt keinen Grund sich für eine Erkrankung zu schämen. Krankheit gehört für mich zum Leben dazu. Kranksein bedeutet nicht, dass das Leben ab dem Zeitpunkt der Diagnose vorbei ist, sondern das mein Leben eine neue Qualität bekommen kann. Wie aber kann dies gelingen?

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